Ziele der Gymnasialen Oberstufe
Die gymnasiale Oberstufe setzt die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Sekundarstufe I fort, vertieft und erweitert sie; sie schließt mit der Abiturprüfung ab und vermittelt die allgemeine Hochschulreife. Individuelle Schwerpunktsetzung und vertiefte allgemeine Bildung führen auf der Grundlage eines wissenschaftspropädeutischen Unterrichts zur allgemeinen Studierfähigkeit und bereiten auf die Berufs- und Arbeitswelt vor.
Grundprinzipien
Die gymnasiale Oberstufe ist nach folgenden Grundprinzipien strukturiert:
- Die Stufen sind in eine einjährige Einführungsphase [EF] und eine zweijährige Qualifikationsphase [Q1/Q2] gegliedert, die jeweils in zwei Kurshalbjahre eingeteilt sind. [EF.1/EF.2 sowie Q1.1/Q1.2 und Q2.1/Q2.2]
- Der Unterricht findet nicht mehr im Klassenverband, sondern in Kursen statt, in denen einzelne Fächer unterrichtet werden.
- Das Gymnasium Borghorst bietet eine größtmögliche Wahlvielfalt mit individueller Schwerpunktbildung auf den Grundlagen gesetzlicher Vorgaben und schulischer Voraussetzungen an.
- In der Einführungsphase wird der Unterricht in Grundkursen, in der Qualifikationsphase in Grund- und Leistungskursen erteilt. Diese können in einem Pflicht- und einem Wahlbereich nach Neigungen ausgestaltet werden.
- Die Leistungen aus der Qualifikationsphase Q1/Q2 (Block I) und aus der Abiturprüfung (Block II) ergeben die Gesamtqualifikation.
- Die Arbeitsweise erfordert ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Lernenden.
Ausbildungs- und Prüfungsordnung
Die Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APO-GOSt) verfolgt v. a. diese Zielsetzungen:
- die Stärkung des fachlichen Kernbereichs, um Allgemeinbildung und allgemeine Studierfähigkeit aller Abiturienten zu gewährleisten,
- die Sicherung länderübergreifender einheitlicher Standards im Abitur sowie
- die Verkürzung des gymnasialen Bildungsgangs ohne Qualitätsverlust durch Beibehaltung eines ausreichenden Stundenvolumens.
Laufbahn-Beratung
Am Gymnasium Borghorst informieren und beraten der Oberstufenkoordinator und zwei weitere Beratungslehrer(innen) pro Jahrgangsstufe jede Schülerin und jeden Schüler der Oberstufe ausführlich und individuell. Die Eltern werden dabei in eigenen Informationsveranstaltungen und gemeinsamen Gesprächen beteiligt.
Versetzung
- Mit der Versetzung in die Einführungsphase die Schülerinnen und Schüler die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe in jeder Schulform.
- Die Versetzung am Ende der Einführungsphase berechtigt zum Besuch der Qualifikationsphase.
- Von Q1.2 nach Q2.1 gibt es keine Versetzung.
Abschlüsse
- Im achtjährigen Bildungsgang wird am Ende der Einführungsphase EF der mittlere Schulabschluss (FOR) mit der Versetzung in die Qualifikationsphase erworben.
- Frühestens am Ende von Q1.2 kann der schulische Teil der Fachhochschulreife (FHR) erworben werden.
Zentrale Klausuren
In der Einführungsphase wird jeweils eine zentrale Klausur in den Fächern Deutsch und Mathematik am Ende des zweiten Halbjahres anstelle der letzten Klausur in diesen Fächern geschrieben.
Facharbeit
In der Qualifikationsphase Q1.2 wird eine Klausur durch eine Facharbeit ersetzt, die wissenschaftspropädeutische Arbeits- und Darstellungsformen fördern soll. Dabei können sich die Schülerinnen und Schüler für fachspezifische, aber auch für fachübergreifende und fächerverbindende Themen entscheiden. Dies ist sowohl in Leistungs- als auch in Grundkursen, in denen das Fach schriftlich belegt wird, möglich. Die allgemeine methodische Vorbereitung erfolgt in den Deutschkursen der EF und in einem eigenen Methodentag in der Q1.1. Die Schülerinnen und Schüler, die einen Projektkurs belegen, müssen keine Facharbeit anfertigen.
Spanisch in der Oberstufe
Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird in der Einführungphase der Oberstufe als neueinsetzende Fremdsprache Spanisch angeboten. In der Qualifikationsphase Q1/Q2 kann Spanisch dann auch die Fremdsprachenverpflichtung abdecken. Auch kann im Fach Spanisch das Abitur abgelegt werden.
Vertiefungskurse
Die 2-std. Vertiefungsfächer im Kernfachbereich liegen vorwiegend in der Einführungsphase und der Q1; (D, M oder Fremdsprache). Bis zu zwei Vertiefungskurse [VK] können in der Einführungsphase und ein VK in der Qualifikationsphase belegt werden, um eine bessere individuelle Förderung zu ermöglichen. In diesen Kursen werden potenzielle Leistungsdefizite in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen aufgegriffen und Schülerinnen und Schüler gesondert bearbeitet. Für diese Kurse gelten eigene Curricula, der Unterricht soll in Modulen gehalten werden. Es werden keine Klausuren geschrieben (angemessene Sicherungsformen sind sinnvoll); es sollen keine Hausaufgaben gestellt werden; es findet keine Benotung statt, sondern nur eine qualifizierte Bemerkung (z. B. „teilgenommen“).
Projektkurs
In der Qualifikationsphase können besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler ihren Begabungen in zusätzlichen Projektkursen [PK] nachgehen. Der Projektkurs wird an ein Referenzfach (Leistungskurs oder Grundkurs aus der Qualifikationsphase) angebunden, das begleitend oder vorausgehend unterrichtet wird (d.h.: in Q1 Referenzfach und PK oder in Q1 Referenzfach und in Q2 der PK). Die Schule entscheidet nach den Gegebenheiten, in welchem Umfang und wann Projektkurse eingerichtet werden sollen und welche Referenzfächer sich hierzu anbieten. Der PK ist ein Wahlkurs; die Belegung ist für die Schülerinnen und Schüler optional und sowohl abhängig vom Angebot als auch von der individuellen Schullaufbahn. Der PK ist so anzulegen, dass in einer klaren Abgrenzung von der Obligatorik des Lehrplans im Referenzfach die Schülerinnen und Schüler über ein Jahr hinweg wissenschaftspropädeutisch und projektorientiert sowohl in selbstständigen als auch in gruppenorientierten Lernformen an einem Rahmenthema des PK arbeiten sollen. Für Teilnehmer des Projetkurses entfällt die Facharbeit.
Für die Leistungsbewertung gilt:
Die „Sonstige Mitarbeit“ und die schriftliche Dokumentation am Ende des Kurses sollen zu gleichen Teilen berücksichtigt werden.
Die Jahresnote wird im Umfang von zwei Grundkursen im Rahmen der Gesamtqualifikation angerechnet.
Methodentraining in der Oberstufe am Gymnasium Borghorst
Im Rahmen des schulinternen Methodencurriculums des Gymnasiums Borghorst gibt es für die Oberstufe besonders interessante Angebote:
- Methodentag Mathematik: Die in der Einführungsphase EF im Fach Mathematik unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen erarbeiten zu Beginn des Schuljahres an einem „Methodentag Mathematik“ mit den Schülerinnen und Schülern fachspezifische Methoden und Strategien im Hinblick auf das eigenverantwortliche Erarbeiten von komplexen Aufgaben.
- Methodentag Facharbeit: Die allgemeine methodische Vorbereitung erfolgt in einem ganztägigen Training in der Q1.1, aber auch schon in den Unterrichten der verschiedenen Fächer in der Einführungsphase [EF].
Studien-und BerufsOrientierungsTage (SBOT)
In der Jahrgangsstufe Q1.1 führt die Schule in Zusammenarbeit mit den Studienberatern des Arbeitsamtes Rheine, der Zentralen Studienberatung der Universität Münster bzw. der Fachhochschule Münster, der IHK und der HWK Münster Studien- und BerufsOrientierungsTage (SBOT) durch. Während dieser Tage erhalten die Schülerinnen und Schüler ausführliche Informationen und persönliche Beratungen im Hinblick auf ihre angestrebten Studien- und Berufswege. In diese Beratungstätigkeit sind vor allem auch ehemalige Schülerinnen und Schüler unserer Schule sowie Eltern eingebunden, die sehr aktuelle und konkrete Hinweise zu ihrem jeweiligen Studium und/oder Beruf geben können.
Weiter Informationen finden Sie hier.
Kooperation mit dem Gymnasium Martinum
Seit dem Schuljahr 2017/2018 kooperiert das Gymnasium Borghorst mit dem benachbarten Gymnasium aus Emsdetten, dem Martinum.
Mit dieser Kooperation ist es beiden Schulen möglich, ein breites Angebot an Leistungs- und Grundkursen in der Qualifikationsphase zu realisieren.
Um einen reibungslosen Verlauf zu gewährleisten, wurde von den beiden Schulträgern ein Shuttledienst zwischen den beiden Schulen eingerichtet, der die Schülerinnen und Schüler von „Tür zu Tür“ bringt.
Kooperation mit der Fachhochschule
Zur Förderung naturwissenschaftlicher Kompetenzen – speziell in den Fächern Physik und Chemie – besteht zwischen der Fachhochschule Münster/Steinfurt ein Kooperationsvertrag, der gewährleistet, dass Oberstufenschüler mit diesen Fächern an einem mehrtägigen Praktikum der Fachhochschule Steinfurt teilnehmen, um so den theoretisch erarbeiteten Stoff in der Praxis experimentell zu vertiefen. Dazu steht ein „Mobiles Vakuumlabor“ zur Verfügung, gefördert durch die Robert Bosch Stiftung.
Begabtenförderung
- Seit dem Schuljahr 2010/11 können begabte Schülerinnen und Schüler des verkürzten Jahrgangs an dem Modell „Begleitetes Springen“ von 9.1 nach EF.2 (2. Halbjahr der Einführungsphase) teilnehmen.
- Außerdem können begabte und an einem Studium interessierte Schülerinnen und Schüler parallel zum Unterricht stundenweise für ein solches Studium beurlaubt werden.
Studienfahrten
Eine einwöchige Studienfahrt, die an die Leistungskurse angebunden ist, dient der Erweiterung der schulischen Angebote in fachlicher, kultureller und sozial-integrativer Hinsicht. Diese Studienfahrt findet statt in der Jahrgangsstufe Q1.2 oder zu Beginn der Jahrgangsstufe Q2.1.
Merkblätter des Schulministeriums
- Gymnasiale Oberstufe 2020
- Gymnasiale Oberstufe 2019
- Gymnasiale Oberstufe 2018
- Gymnasiale Oberstufe 2017
- Auslandsaufentalt
- Erwerb des Latinums
- Besondere Lernleistung im Abitur
Termine
Der Terminplan für die Veranstaltungen der Oberstufe ist unter Gymbo_aktuell/Termine zu finden.
Ansprechpartner
Marc Temming, Koordinator der Oberstufe
Die gymnasiale Oberstufe am Gymnasium Borghorst ……. da mach ich mein Abi!