Alle Schüler und Schülerinnen sollen im Umgang mit neuen Medien geschult werden, um ihre Medienkompetenz auf eine innerschulisch und außerschulisch vergleichbare Basis zu stellen.

Begründung

Alle Schüler und Schülerinnen sollen im Umgang mit neuen Medien geschult werden, um ihre Medienkompetenz auf eine innerschulisch und außerschulisch vergleichbare Basis zu stellen und so u. a. Benachteiligungen wegen mangelnder Zugangsmöglichkeiten auszugleichen.
Mit den neuen Medien soll das eigenverantwortliche Arbeiten gefördert und gestärkt werden. Insbesondere für die Arbeit im Selbstlernzentrum ist es unverzichtbar, dass die Schüler das Lernen mit dem Computer, die Recherche (online und offline), sowie die Kommunikation über das Internet beherrschen.

Die Erfahrung zeigt, dass das Lernen mit den neuen Medien noch nicht gesicherter Bestand aller Fächer ist und so wurden neben den fachspezifischen Umgang mit den neuen Medien innerhalb des Methodenkonzepts Bausteine zur Entwicklung der Medienkompetenz erarbeitet, um sicherzustellen, dass auch alle Schüler zumindest einige grundlegende Fertigkeiten erwerben.

Die zwei Säulen – Medienkompetenz vermittelt durch Bausteine des Methodenkonzepts (I) einerseits und Medienkompetenz vermittelt durch Kernfächer (II) – bilden so das Rückgrad des Zugangs der Schüler zu einem kritischen, sicheren und selbstverantwortlichen Umgang mit den neuen Medien.

Die für diese Ziele erforderliche Hard- und Software (III) soll abschließend erläutert werden.

Konzept

I Folgende Kompetenzen erwerben alle Schüler im  Rahmen des Methodenkonzepts:

  • in Klasse 7: Grundlagen der Textverarbeitung (Word) werden im Zusammenhang mit dem Tastschreibkurs der VHS vertieft (z.B. DIN-Briefe).
  • in Klasse 7: Im Fachbereich Sozialwissenschaften erfolgt eine Medienerziehung im Zeichen des Internets zum Thema „Gefahren/Sicherheit im Netz“ am Beispiel von  Social Networks mit dem Schwerpunkt: Cybermobbing und persönlicher Datenschutz
  • in Klasse 8:Umgang mit Präsentationsprogrammen, Powerpoint oder Mediator, wird ebenfalls nach obigem Prinzip von Schülern der Informatikkurse durchgeführt
  • in Klasse 8: Internetrecherche, Suchmaschinen und Webkataloge nutzen, Suchstrategien entwickeln, Qualität von Internetseiten einschätzen etc. wird von den Schülern der Informatikkurse der Jahrgangsstufe 9 nach dem Grundsatz „Schüler lehren Schüler“ trainiert

II Innerhalb der Kernfächer sollen die Schüler Kompetenzen erwerben in den folgenden Bereichen:

  • in Klasse 6: Erkundungen einfacher Rechenaufgaben zum Thema Anteile werden mit Hilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms (Excel) durchgeführt. Hier werden die Schüler einfache Zellbezüge erlernen, sowie die Visualisierung von Daten mit Hilfe verschiedener Diagrammtypen. (Mathematik)
  • Ab Klasse 6: In Mathematik werden ab jetzt Modellierungen in Algebra und Geometrie mit Hilfe der Mathematikprogramme Geogebra und Dynageo erstellt.
  • in Klasse 7: Einfache Gestaltung von Texten mit einem Textverarbeitungsprogramm (hier z. Zt. Word) wird im Fach Deutsch vermittelt. Hier lernen die Schüler auch Grundlegendes zum Speichern und Laden von Dateien.
  • In Klasse 7: Modellierung von Zins- und Prozentproblemen sowie Stochastik mit Excel im Fach Mathematik. Es wird dabei Methode des relativen und absoluten Zellbezuges angewendet.
  • in Klasse 9: Beim Bewerbungstraining erfolgt eine Erweiterung der Kenntnisse um Serienbrieffunktion, DIN-konforme Formatierung, Aufzählung etc., angebunden an den Deutschunterricht
  • in Klasse 9: Umgang mit dem Programm Grafstat, angebunden an das Fach Politik (z. B. Wahlauswertung)

Die oben angegebenen zu erwerbenden Kompetenzen stellen  „Initialzündungen“ dar, die in den folgenden Schuljahren vertieft und ausgebaut werden.

Auf den Weg gebracht wurden Selbstlernkurse zu den einzelnen Fächern, die durch das Projekt „Schüler helfen Schülern“ betreut werden.

In allen Fächern und Projekten ist als permanente „Querschnittsaufgabe“ die Chancengleichheit der Geschlechter zu gewährleisten. Unterschwellige Prozesse von Einengungen für Mädchen wie für Jungen müssen von den Lehrkräften erkannt werden, um ihnen dann entgegenzuwirken: So soll einerseits das Selbstvertrauen von Mädchen in technische Fähigkeiten gestärkt werden. Andererseits gilt  es, eine einseitige Erziehung der Jungen zu den einseitig technisch bewanderten zu vermeiden. Gewährleistet wird dies durch partnerschaftliches Arbeiten am Computer und das jeweilige Rollenbild sprengende Projekte.

III Benötigte Hard-und Software

  • Software: Neben einem netzwerkfähigen Betriebssystem (Windows 2000, Windows XP und Windows 7) auf den Client-PCs werden für alle Schülerrechner eine Officesoftware (Microsoft Office XP, 2003 und Open Office), Multimediasoftware und Tools aus dem OpenSource Bereich sowie fachspezifische Programme (Grafstat, Geogebra,..) integriert.  Der Einsatz offener Software hat den Vorteil, dass der Schule und den Eltern keine Kosten für Lizenzgebühren entstehen. Dadurch haben die Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu Hause mit der in der Schule eingesetzten Software zu arbeiten. Somit ist für alle Schüler zu jedem Zeitpunkt des Unterrichts das Werkzeug „Computer“ geläufig und es muss nicht jeweils für einzelne Benutzer oder Fächer speziell angepasst werden. Diese Vorgehensweise wurde möglich durch die ausreichende Leistungsfähigkeit der aktuell im Schulalltag eingesetzten Rechner. Die Computer werden vermittels Software beim Booten immer auf  einen den Schülern bekannten „Neuzustand“ versetzt, so dass etwaige Manipulationen durch vorherige Nutzer ohne Einfluss bleiben.                                                                      Als Pädagogisches Netzwerk wird in den Computerräumen die Software iTalc und BigBrother eingesetzt. Mit beiden Softwareprodukten ist der Lehrer unter  anderem in der Lage, SchülerPCs zu beobachten, herunterzufahren sowie den Lehrerbildschirm auf die Clients zu übertragen. Zur Datensicherung befinden sich im Netz zwei Netzwerkserver auf Linuxbasis: Einer ohne Anmeldeaccount mit freiem Zugang für alle im Netzwerk Tätigen zum Datenaustausch und für nichtsensible Daten, sowie ein gesicherter passwortgeschützter Server mit personenbezogenen Accounts.
  • Hardware: Die Medienerziehung am Gymnasium Borghorst wird in zwei jeweils mit Computern, festinstalliertem Beamer und Drucker bestückten Fachräumen sowie 2 Klassensätzen Notebooks durchgeführt. Jedes Fach besitzt im jeweiligen Fachraum eine Multimediaausstattung mit PC /Notebook und Beamer. Für die Schüler zum Selbststudium befinden sich im Selbstlernzentrum 5 festinstallierte PC und 10 Notebooks. Das Projekt „Schüler helfen Schülern“ hat einen Computerraum mit 8 PCs ohne Internetzugang (hier soll nur die eingesetzte Lernsoftware laufen). Die Vernetzung der Computer in den Fachräumen erfolgt per Kabel, die der Notebooks per Wlan. Der Internetzugang erfolgt über einen Proxyserver, der eine pädagogische Einschränkung des Netzes ermöglicht. Für das Kollegium befinden sich im Silentraum, im Lehrerzimmer und in der Lehrerbibliothek PCs mit Drucker und Zugang zum Internet.

Schließlich stehen für den mobilen Einsatz Notebook-Beamer Kombinationen im Sekretariat etwa für Präsentationen im Klassenzimmer zur Verfügung.

Es befinden sich jetzt somit 126 Computer mit zugehöriger Peripherie im Einsatz. Aufgrund technischer Weiterentwicklung von Betriebssoftware, Internetangeboten und pädagogischer Software sowie sehr starker Inanspruchnahme der Geräte ist mit  einem jährlichen Ersatz von einem Viertel des Equipments zu rechnen. Das bedeutet, dass derzeit jedes Jahr 40 Notebooks/PC mit Betriebssystem Peripherie (zwei Drucker, 2 Wlan-Accespoints und 3 Beamer) zu ersetzen sind. Die zu erwartenden Kosten betragen damit zur Zeit etwa 22000 €.

Ausblick und Planung

Das Kollegium hat zu einem großen Prozentsatz am Intel-Projekt „Lehren für die Zukunft“ teilgenommen und hat sich damit eine gute Basis für eine sichere Medienkompetenz geschaffen. Jetzt sollte das Kollegium stetig seine „multimedialen“ Kenntnisse auf den neusten Stand bringen. Dazu sind Fortbildungen nötig, die den Kollegen die Nutzung des Web 2.0 näherbringt. Durch den verstärkten Einsatz von freier Software ist ein Fortbildungsbedarf  für die Arbeit mit Open Office entstanden, der gedeckt werden muss.

Die Netzstruktur des Schülernetzwerks erfordert Grundkenntnisse über die pädagogische Arbeit im Netzwerk die noch in einer Schulinternen Lehrerfortbildung (SchiLF) vermitteln werden soll.

Viele Kollegen wollen mit eigenen Notebooks in der Schule arbeiten und brauchen einen Zugang zum Internet. Dies soll gewährleistet werden.

Durch den Preisverfall von „Netbooks“ stellt sich die Frage, ob nicht jeder Schüler sein eigenes Netbook besitzen sollte, mit dem er dann in der Schule arbeiten kann. Die Schüler müssten dann mit ihren Netbooks in die Netzwerkressourcen des Gymnasiums Borghorst nutzen dürfen.

Dazu muss die bereitgestellte Bandbreite für den Internetzugang erhöht werden, um den modernen Anforderungen (Filmdownloads..) gerecht zu werden. Wegen der Weitläufigkeit des Geländes ist die Wlan-Ausleuchtung noch nicht vollständig und muss ergänzt werden.

Um der wachsenden Nutzung der PCs gerecht zu werden, ist dringend ein weiterer mit Computern eingerichteter Fachraum nötig.

Im Planungsstadium befinden sich zurzeit Überlegungen, in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Stärkung der sozialen Kompetenz (Lions Quest)“ einen weiteren Baustein im Medienkonzept zu entwickeln, der den kritischen Umgang und die Sensibilisierung im Umgang mit den technischen Möglichkeiten der Neuen Medien (Handy, Kommunikation im Internet) sich zum Ziel setzt.

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