Das Selbstlernzentrum (SLZ) lädt unsere Schülerinnen und Schüler zum eigenverantwortlichen und selbstständigen Lernen ein. Seit dem Schuljahr 2017/2018 ist es neuerdings auch für Schülergruppen ab der 6. Klasse geöffnet.

Nutzungsmöglichkeiten

Oberstufe

Das Angebot des Selbstlernzentrums richtet sich an alle Oberstufenschülerinnen und -schüler, die in ihren Freistunden den Raum für eigenverantwortliche Lernbedarfe aufsuchen können. Dabei können sie z.B.:

  • neue Sachverhalte selbstständig erarbeitenSelbstlernzentrum - Einrichtung
  • Recherchen für den Unterricht (z.B. für Hausaufgaben, Referate, Projekte, Facharbeiten) oder auch für Wettbewerbe durchführen
  • versäumten Stoff nachholen und individuelle Lücken schließen
  • bekannte, im Unterricht erarbeitete Themen vertiefend abhandeln
  • Unterrichtsreihen oder Teile davon mit Hilfe von Selbstlernmaterial eigenständig erarbeiten
  • gestellte (Haus-)Aufgaben lösen
  • individuelle Interessen und Stärken fördern
  • sich über Berufsmöglichkeiten und Studiengänge informieren
  • in entspannter Atmosphäre lesen.

Dazu finden sich im SLZ Bücher, Zeitschriften und Zeitungen verschiedener Fachrichtungen, aber auch Arbeits- und Selbstlernmaterialien, Musteraufgaben mit Lösungen, Materialsammlungen bzw. Handapparate von Lehrerinnen und Lehrern oder den Fachschaften sowie Facharbeiten von Schülerinnen und Schülern der Schule. Darüber hinaus gibt es hier natürlich auch die Möglichkeit durch bereitliegende Tablets oder die eigenen smarten Medien das das Internet oder online gestützte Medien über unser WLAN-Netz kostenfrei aufzurufen.

Geöffnet ist das Selbstlernzentrum in der Regel zu den üblichen Unterrichtszeiten.

 

Unter- und MittelstufeSelbstlernzentrum - Nutzungsmöglichkeiten

Um das selbstständige Lernen unserer SuS möglichst frühzeitig zu fördern und auch nachhaltig zu etablieren, soll das SLZ nun auch für die SI geöffnet werden. Die Kinder können dann bereits in der SI das eigenverantwortliche Lernen erproben und ihre Lernkompetenzen weiter ausbauen. Darüber hinaus lernen sie so frühzeitig die Nutzungsmöglichkeiten des SLZ kennen. Dazu haben wir zwei Modelle entwickelt, die es den Schülerinnen und Schülern der SI ermöglicht das SLZ während des regulären Unterrichts aufzusuchen:

 

A: Zweisprachler und MatNat-Schüler der SI Jg. (6-9) / Lernzeitstunden/ Unterricht D, E, M

B: Alle SuS der Jg.-Stufen 8 & 9 / FF-Stunden

Beide Konzepte werden im Folgenden näher erläutert.

A: Zweisprachler und MatNat-Schüler

In jeweils einer Unterrichtsstunde pro Woche der Fächer D, E & M dürfen Zweisprachler und MatNat-Schüler das SLZ besuchen, um sich individuell mit unterschiedlichen Inhalten eigenverantwortlich, fachunabhängig und selbstständig zu beschäftigen. Hier gilt der Grundsatz, dass die jeweils im Fachunterricht verpassten Inhalte (oder Übungen) selbstständig durch die SuS nachgeholt bzw. aufgefangen werden müssen.

B: Alle SuS der Jg.-Stufen 8 & 9

Die flexiblen Förderstunden (flexiblen Lernzeiten) dienen auf der einen Seite der Aufarbeitung von Lernschwächen und auf der anderen Seite der Förderung von schon gut ausgebauten Fähigkeiten. Daher sollen diese Stunden (Jahrgangsstufe 8: 1 Stunde pro Woche / Jahrgangsstufe 9: 2 Stunden pro Woche) dazu genutzt werden dürfen das SLZ als Arbeitsraum für das individuelle Lernen aufzusuchen. Dazu stehen den Kindern bereits verschiedenste Materialien aus den Hauptfächern zur Verfügung. Darüber hinaus bietet das SLZ ein breites Angebot an Materialien, Büchern, Zeitschriften und digitalen Medien aus den unterschiedlichsten Fachbereichen. Hier gilt der Grundsatz: Mit welchen Inhalten sich die Schülerinnen und Schüler auseinandersetzten entscheiden sie selbst.

Abmeldung vom Fachlehrer:

Ein Besuch des SLZ muss jeweils zu Unterrichtsbeginn von den verantwortlichen Fachlehrern genehmigt werden, indem sich die betreffenden SuS bei diesem abmelden. Der Fachlehrer darf jedoch aus pädagogischen oder fachinhaltlichen Gründen seine Erlaubnis verweigern (z.B. falls es die letzte Stunden vor einer Klassenarbeit ist).

Lernreflexion und Dokumentationspflicht:

Um das SLZ besuchen zu können, führen die SuS ein „Lerntagebuch“ (vgl. Download), in dem sie dokumentieren müssen, an welchen Tagen und mit welchen Inhalten sie sich im Selbstlernzentrum beschäftigt haben. Dieses Lerntagebuch soll jeweils vom verantwortlichen Fachlehrer und von der SLZ-Aufsicht gegengezeichnet werden. Parallel dazu dient dieses Instrument den Schülerinnen und Schülern als praktikables Mittel, um ihre Lernprozesse zu reflektieren und das eigenverantwortliche Lernverhalten individuell und sinnvoll zu steuern.

Vorlage eines Lerntagebuchblattes zum Download

Ansprechpartner:

Frau Upmann, Frau Wiese, Herr Warning

 

Idee und Genese des Selbstlernzentrums

Die Errichtung eines Raumes, in dem unsere Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich und selbstständig in ihren Freistunden arbeiten können, war das Projekt, das von unserem Kollegium in ganz besonderem Maße mit der Zustimmung zum Modellprojekt „Selbstständige Schule“ verknüpft wurde. Was wäre eine „selbstständige Schule“ schließlich ohne selbstständige Schüler?

Entsprechend ist in der Kooperationsvereinbarung zur „Selbstständigen Schule“ der „Aufbau einer Schul-Bibliothek als Arbeits- und Selbstlernzentrum“ festgeschrieben. Dabei war von vornherein daran gedacht, einen zentral gelegenen Arbeitsraum so auszustatten, dass dort die Funktionen einer traditionellen Schülerbibliothek mit den Möglichkeiten der neuen Medien kombiniert werden können.

Planung

Mit dem Ziel, das Selbstlernzentrum (der Begriff hatte sich inzwischen etabliert) zu realisieren, konstituierte sich im November 2003 eine Lehrerarbeitsgruppe. Nach der Besichtigung von schon bestehenden Arbeitsräumen an zwei Schulen in der Umgebung kristallisierten sich genauere Vorstellungen heraus, was für unser SLZ wichtig erschien. Diese wurden mit einem Architekten aus der Elternschaft besprochen. Das Resultat waren erste Pläne, die unsere Ideen sehr kreativ umgesetzt und bereichert hatten. Nach mehreren Diskussionsrunden, an denen auch Schüler- und Elternvertreter beteiligt waren, und nach entsprechenden Planänderungen hatten wir dann sehr konkrete Vorstellungen. Diese stießen – z.B. am Tag der offenen Tür durch Planvorstellung und Modell verdeutlicht – in der Schulöffentlichkeit auf eine breite Zustimmung.

Selbstlernzentrum (SLZ) - Aufriß

Finanzierung

Die vorhandenen Pläne in dieser Form auch zu realisieren, erschien nicht zuletzt aufgrund der desolaten Finanzlage der Stadt Steinfurt als Schulträger zunächst illusorisch, da sie trotz wohlwollender Absichten keine besonderen Mittel zur Verfügung stellen konnte. Im Rahmen einer notwendigen PCB-Sanierung ließen sich dann jedoch die baulichen Voraussetzungen für das SLZ schaffen, für die die Stadt die Kosten übernahm. Darüber hinaus konnte mit Kapitalisierungserträgen aus dem Projekt „Selbstständige Schule“ gearbeitet werden. Eine ganz besondere Art der Finanzierung bildete der Erlös von zwei „Bunten Abenden“, an denen Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule vor zahlendem Publikum auftraten und durch ihr Engagement nicht nur ungeahnte Fähigkeiten und Talente zeigten, sondern auch auf sehr unkonventionelle Weise zur Realisierung der Pläne beitrugen. Einzelne Geld- bzw. Sachspenden von ortsansässigen Einrichtungen oder Abiturjahrgängen ermöglichten dann im Laufe der Zeit weitere Anschaffungen.

Den Grundstock für die Schülerbibliothek bildeten Bücher aus der Lehrerbibliothek bzw. den Fachschaftsbeständen

Errichtung

In Zusammenarbeit mit den Vertretern des Schulträgers, die unsere Pläne sehr wohlwollend unterstützten, erfolgten schließlich die baulichen Maßnahmen. Viel Wert wurde seitens der Arbeitsgruppe dann darauf gelegt, den Raum hell und freundlich zu gestalten und ihm sowohl von der Farbgebung als auch von der Möblierung her einen individuellen Charakter zu geben. Das ehemalige Sprachlabor unserer Schule, das in dieser Funktion schon seit Jahren nicht mehr genutzt worden war, wurde für die Errichtung des Selbstlernzentrums mit einem angrenzenden Klassenraum verbunden. Dadurch ergab sich ein relativ großer Raum, der an die Eingangshalle angrenzt und zentral gelegen ist. Die drei Außentüren, von denen die mittlere als Eingangstür des Raumes dient, wurden mit Glas versehen, so dass der Raum von außen eingesehen werden kann, was einerseits einladend wirkt, anderseits aber auch eine gewisse Kontrolle des Geschehens ermöglicht. Das Zentrum selbst wurde zweigeteilt; die beiden Raumteile unterscheiden sich in der Höhe sowie im Bodenbelag. Der größere der beiden Teile ist für die Arbeit an Tischen gedacht und wurde mit einem blauen Linoleumbelag ausgestattet. Maximal 40 Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit zu arbeiten.

In den zweiten Teil, der durch ein Holzpodest erhöht wurde, gelangt man über drei Stufen. Ihm kommt die Funktion eines Rückzugsraumes zu, in dem man – sitzend, liegend, stehend – etwas lesen, evtl. auch schreiben, vor allem aber ausspannen kann. Deswegen wurde dieser Bereich – der nur mit Socken betreten werden darf – mit rotem Teppichboden ausgelegt. Die blaue Farbe des Bodens wiederholt sich im Teppichboden des Sitzpodestes, das sich im hinteren Teil des Refugiums befindet.

Ansonsten dominieren die Farben gelb (Wände und Deckenträger) und weiß (Decke, Möbel).

Für farbige Akzente sorgen rote Stühle. Die beiden Raumteile wurden mit Bücherregalen an der Wand möbliert, ein vorhandenes braunes Einbauregal an der Wand zur Halle wurde – nicht zuletzt aus Kostengründen – übernommen. Regale mit offener Rückwand unterteilen den Raum und sorgen so für eine intimere Atmosphäre.

Damit die Nutzer ungestört und konzentriert am Computer arbeiten können, wurden vier Einzelarbeitsplätze eingerichtet, die durch Trennwände eingefasst sind. Sie wurden als Block direkt dem abgerundeten Aufsichtstresen gegenüber angebracht. Neue Lampen, die sich dimmen lassen und ein angenehmeres Licht geben, zwei Materialschränke, ein Medienschrank für Laptops, ein geleaster Kopierer sowie ein Drucker komplettierten die Ausstattung des Raumes. Da das SLZ nicht mit Taschen oder Jacken betreten werden sollte, wurden Münz-Schließfächer und ein Garderobenständer im Flur platziert.