Das sogenannte „Zweisprachenmodell“ ist seit 2002 fester Bestandteil der Maßnahmen zur individuellen Förderung am Gymnasium Borghorst.

An wen richtet sich das „Zweisprachenmodell“?

Das sogenannte „Zweisprachenmodell“ ist seit 2002 fester Bestandteil der Maßnahmen zur individuellen Förderung am Gymnasium Borghorst. Es richtet sich an besonders leistungsstarke und leistungswillige Schülerinnen und Schüler mit einer überdurchschnittlichen Begabung im sprachlichen Bereich. Es ermöglicht das parallele Erlernen der lateinischen und der französischen Sprache ab der Jahrgangsstufe 7.

Welche Vorteile ergeben sich aus dem „Zweisprachenmodell“?

Das „Zweisprachenmodell“ hat sich als sinnvolles Instrument zur Förderung besonderer sprachlicher Kompetenzen erwiesen und erfüllt so eine wichtige Funktion für Schülerinnen und Schüler, die unter Umständen unterfordert sein könnten. Im Bereich des selbstständigen Arbeitens sowie der Organisation des eigenen Lernprozesses entwickeln die Teilnehmer häufig besonders gute Fähigkeiten. Das parallele Erlernen zweier romanischer Sprachen erweist sich aufgrund der vielen Vergleichsmöglichkeiten zudem als besonders effektiv und stärkt das persönliche Portfolio der Schülerinnen und Schüler enorm.

Wie funktioniert das „Zweisprachenmodell“?

Grundsätzlich werden beide Fremdsprachen ab der Jahrgangsstufe 7 mit jeweils 4 Wochenstunden unterrichtet. Da der Unterricht in Französisch und Latein gleichzeitig stattfindet, können unsere „Zweisprachler“ nur jeweils 2 Wochenstunden am Unterricht des Faches Latein und zwei Wochenstunden am Unterricht des Faches Französisch teilnehmen. Um die fehlenden zwei Wochenstunden annähernd ausgleichen zu können, erhalten unsere „Zweisprachler“ pro Fremdsprache jeweils eine Stunde zusätzlichen Fachunterricht in einer Kleingruppe, der während der Silentiumlernzeit erteilt wird. Unsere „Zweisprachler“ haben also in der Summe pro Fremdsprache jeweils 3 Wochenstunden Unterricht:

Die Silentiumstunden werden normalerweise von den Schülerinnen und Schülern zur Anfertigung von Lernaufgaben aus den Kernfächern (D, E, M, F/L) genutzt.

Die Anzahl der zu schreibenden Klassenarbeiten entspricht auch für die „Zweisprachler“ den jeweils für die Jahrgangsstufen vorgesehenen Vorgaben, in der Jahrgangsstufe 7, also jeweils 3 Klassenarbeiten pro Halbjahr in Latein und in Französisch.

Welche Erfahrungen gibt es mit dem „Zweisprachenmodell“?

Das „Zweisprachenmodell“ wird in regelmäßigen Abständen durch die Fachlehrer und Fachlehrerinnen evaluiert. Dies geschieht unter Einbeziehung der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Die Ergebnisse dieser Auswertungen sowie die Beobachtungen der Fachkolleginnen und Fachkollegen sind sehr positiv. 

Sollte es zu einer Überbelastung durch das Zweisprachenmodell kommen, kann es jederzeit wieder verlassen werden. Allerdings haben die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sehr erfolgreich bei der Umsetzung sind bzw. waren. In der Regel zählen die „Zweisprachler“ weiterhin zu den Leistungsträgern des Unterrichtes, ohne dass der Eindruck einer „Überbelastung“ entstünde.

Welche Voraussetzungen sollten für die Teilnahme erfüllt sein?

Selbstverständlich stellt das Zweisprachenmodell in mehrfacher Hinsicht besondere Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler:

  1. Erhöhter Lern- und Zeitaufwand: Die Lernaufgaben aus den Kernfächern für das Silentium müssen zuhause eigenständig erarbeitet werden, da die Silentiumstunden in der Schule für zusätzlichen Französisch- und Lateinunterricht genutzt werden.
  2. Drei zusätzliche Klassenarbeiten, da in beiden Fächern (Französisch und Latein) jeweils drei Klassenarbeiten geschrieben werden.
  3. Erhöhter Organisationsaufwand durch z.B. individuelle Absprachen zwischen Fremdsprachenlehrkräften und den Schülerinnen und Schülern.

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass folgende Fähigkeiten und Eigenschaften bei potenziellen „Zweisprachlern“ ihrem Alter entsprechend mehr oder weniger gut ausgeprägt sein sollten:

  • hoher Grad an Selbstständigkeit in Bezug auf die Lernorganisation und die Anwendung von Lernstrategien à selbstständige Organisation des Schulalltages
  • hohe Leistungsbereitschaft à Spaß an sprachlichen Fächern
  • eindeutige sprachliche Begabung à gute bis sehr gute Leistungen in Englisch und Deutsch
  • gute Schulnoten in allen Fächern

Die bisherigen Leistungen in den sprachlichen Fächern sollten gut bis sehr gut sein, die Ergebnisse in den restlichen Fächern überwiegend gut.

Ansprechpartner

Herr Warning